Samstag, April 27, 2024
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Ungenutzte Reifen richtig lagern

Wie wichtig Reifen sind, wird von den meisten Autofahrern unterschätzt. Sie sind jedoch das einzige Verbindungsglied zwischen Fahrzeug und Straße  – und die tatsächliche Fläche, die beides verbindet, besitzt nur die ungefähre Größe einer Postkarte. Umso wichtiger ist es also, nicht nur das Auto, sondern auch die Autoreifen gut zu pflegen und sie vor allem zum richtigen Zeitpunkt zu wechseln. Auf gute Reifen Acht zu geben, erhöht nicht nur die Sicherheit, sondern auch den Fahrkomfort. Der durch den Verkauf neuer Reifen erwirtschaftete weltweite Gesamtumsatz auf Hersteller-Seite betrug 118,30 Milliarden US-Dollar für das Jahr 2012. Wer jedoch nicht jede Saison neue Autoreifen bestellen möchte, sondern Wert darauf legt, dass die Pneus auch in der nächsten Saison zuverlässig ihre Arbeit tun, sollte nach dem Reifenwechsel auf gute Lagerbedingungen Wert legen und die Reifen vor der Einlagerung bestmöglich vorbereiten.

Vor dem Abmontieren

Bevor die Reifen eingelagert werden können, muss der Luftdruck an einer Tankstelle um 0,5 bar über die Herstellerangaben erhöht werden. Das ist wichtig, weil die Reifen auch während der Lagerung Luft verlieren. Anschließend werden die Räder markiert, damit auch in ein paar Monaten klar ist, von welchem Rad sie stammen. Hier haben sich die Abkürzungen H(inten), V(orne), R(echts) und L(inks) bewährt. Entweder wird die Bezeichnung (also beispielsweise HR) mit Kreide auf die Reifen geschrieben, oder spezielle Reifenstifte oder Plastiklaschen genutzt. Dies ermöglicht es, die Reifen in der neuen Saison auch achsweise zu tauschen, also vordere mit hinteren auszutauschen, ohne die Seite zu wechseln. Auf diese Weise werden die Reifen gleichmäßig abgefahren. Ein Wechsel nach 10.000 km ist grundsätzlich empfehlenswert.

Lohnt sich die Einlagerung noch?

Nach dem Abmontieren werden die Pneus auf Schäden und Fremdkörper kontrolliert. Bei Beulen an den Flanken sind die Reifen so beschädigt, dass sie direkt entsorgt werden sollten. Auch das Profil und Alter der Reifen sollte überprüft werden. Die „DOT-Kennziffer“ auf der Seitenwand hilft dabei, das Alter zu ermitteln, da die ersten beiden Zahlen für die Produktionswoche und die darauffolgenden für das Jahr der Herstellung stehen. Reifen, die älter als sechs bis acht Jahre sind, sollten nicht mehr genutzt werden. Der Gesetzgeber verlangt eine Profiltiefe von mindestens 1,6 mm. Davon unabhängig rät der ADAC zu 3 mm bei Sommerreifen und zu 4 mm bei Winterreifen als Mindestprofil. Das liegt daran, dass sich die Bremswege mit verringertem Profil erheblich verlängern und damit sowohl Insassen als auch Dritte gefährdet werden. Haben die Reifen die Kontrolle überstanden, werden sie mit öl- und lösungsmittelfreien Reinigungsmitteln gesäubert. Wasser und Spülmittel sind hierfür völlig ausreichend und greifen das Gummi nicht an.

Der richtige Lagerplatz

Die Art der anschließenden Lagerung hängt natürlich auch von den Reifen selbst ab. Komplettsysteme mit Felgen sollten liegend oder hängend übereinandergestapelt werden. Sie können direkt auf einen weichen Untergrund gelegt werden, ein sogenannter „Felgenbaum“ ist jedoch praktischer. Reifen ohne Felgen müssen stehend gelagert werden und alle vier Wochen um ein Viertel gedreht werden, damit sich keine Druckstellen bilden. Der optimale Lagerungsort ist kühl, dunkel und trocken und frei von Lösungsmitteln, Öl oder Fett. Wer diese Bedingungen nicht dauerhaft erfüllen kann, sollte auf den Einlagerungsdienst von Autowerkstätten oder Reifendiensten zurückgreifen. Allerdings sollten Autobesitzer dann darauf achten, dass die Einlagerung sachgemäß protokolliert wird. Eine erneute Kontrolle der Reifen, bevor sie wieder montiert werden, ist jedoch auch bei sachgemäßer Lagerung notwendig.

 

Flickr, BY-SA © GeorgInfanger

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