Mittwoch, Mai 1, 2024
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Vorstellung Audi A8 hybrid: Vieles kann er noch besser

In Neckarsulm erlebt in diesen Tagen der neue Audi A8 Hybrid seine internationale Pressepräsentation. Als Startort wurde das Audi Forum gewählt, das dem Audi-Werk der Stadt, dem Geburtsort des A8 hybrid, gewissermaßen vorgelagert ist. Gut trifft sich, dass sogar eine Art Doppelhochzeit gefeiert werden kann, denn parallel zu Audis Flaggschiff in der Hybridversion absolviert zeitgleich der A6 allroad quattro der dritten Generation seine Fahrvorstellung. Beide Autos laufen im Neckarsulmer Audi-Werk vom Band. Mit der Wahl des Austragungsortes für die doppelte internationale Pressepräsentation soll sicher einmal mehr die Hingabe der Neckarsulmer Audianer gewürdigt werden, mit der sie sich den Spitzenmodellen der Marke widmen.

Auf den Teststrecken rund um Neckarsulm legen es die beiden Neuen im breit gefächerten Audi-Modellprogramm, A8 hybrid und A6 allroad quattro, auf überzeugende Beweisführung an, dass sie in der obersten automobilen Liga antreten. Besondere Neugier, verständlich, weckt Audis A8-Flaggschiff mit dem zusätzlichen Schriftzug „hybrid“ am Heck. Ihm sei deshalb an dieser Stelle erst einmal Vorrang eingeräumt.

Flüsternder Start
Naheliegende erste Frage: Wie fährt sich ein Audi A8 hybrid? – Knappe Antwort: Wie ein erhabener Audi A8 eben. Dass sich der Hybrid-Typ zunächst völlig lautlos in Bewegung setzt, fällt kaum auf. Schließlich ist man einfach gewöhnt, dass sich ein Triebwerk in Audis Flaggschiff flüsternd im Innenraum bemerkbar macht. Auf die Spitze treibt es nun der A8 hybrid. Denn die Anfahrphase bewältig der im Hybridgetriebe integrierte, 54 PS leistende Elektromotor (eine „scheibenförmige E-Maschine“). Erst danach beteiligt sich der 2.0 TFSI am Vortrieb. Das Ganze heißt Parallelhybrid. Verbrennungs- und Elektromotor sind hintereinander montiert; deren Verbindung oder Trennung übernimmt eine Lamellenkupplung.

Systemleistung von 245 PS
Packen TFSI (Benzindirekteinspritzer mit Turboaufladung) und E-Maschine Leistung und Drehmoment zusammen, etwa bei kräftigem Beschleunigen, kommt eine stattliche maximale Systemleistung von 180 kW (245 PS) und ein Systemdrehmoment von 480 Newtonmetern zustande. Eine höchst erstaunliche Ausbeute für einen Vierzylindermotor. Audi: „Der A8 hybrid vereint die Fahrleistungen eines Sechszylinders mit dem Verbrauch eines Vierzylinders.“ Dafür sprechen vorzeigbare Messwerte. In 7,7 Sekunden ist Tempo 100 erreicht, als Höchstgeschwindigkeit sind 235 km/h drin, und – wichtiger noch – im Durchschnitt begnügt sich der TFSI mit 6,3 Liter Super für 100 Kilometer (offizielle Angabe; 147 g CO2/km; Audi:„Bestwert im Segment“).

Auf den Testrunden, die sicherlich weniger verhalten angegangen wurden, stellten sich Verbräuche um sieben Liter ein. Ehrgeizigen Fahrern gelang es aber auch, dem stattlichen, über fünf Meter langen A8 hybrid tatsächlich einen Durchschnittsverbrauch nahe sechs Litern abzutrotzen. Nicht ohne Einfluss bleiben dürfte bei den Sparbemühungen das Fahrzeug-Leergewicht: 1.870 Kilogramm! Audi Space Frame mit hohen Aluminiumanteilen kürt das Auto zum „leichtesten Auto im Wettbewerbumfeld“. Der Aufbau wiegt 231 Kilogramm und damit etwa 40 Prozent weniger als eine vergleichbare Stahlkarosserie.

Elektrisch bis Tempo 100
Vieles kann der Audi A8 hybrid besser, und manches ist anders. Seine Servolenkung arbeitet nicht hydraulisch (was voraussetzen würde, dass der Verbrennungsmotor immer läuft), sondern elektromechanisch, um auch bei rein elektrischem Fahren zu funktionieren. Denn Vortrieb nur per E-Maschine ist über etwa drei Kilometer möglich, wenn dabei das Fahrtempo die 60 km/h-Marke nicht überschreitet. Kurzzeitig erreichen ließen sich mit rein elektrischem Antrieb 100 km/h.

Gewählt werden können fünf Fahrmodi. Entweder die Motoren übernehmen den Vortrieb jeweils allein, oder der Fahrer wählt den Hybridmodus. Und abrufen lässt sich maximales Beschleunigungsvermögen (boosten) oder aber auch in Phasen des Dahinrollens Energie zurückgewinnen (rekuperieren). Denn immer dann, wenn der Fahrer vom Gas geht, arbeitet die E-Maschine als Generator und schickt Strom in die Lithium-Ionen-Batterie. Zum Sparprogramm zählt das: In vielen Situationen, in denen nur ganz leicht zu bremsen ist, entwickelt allein der Elektromotor entsprechend ausreichende Bremswirkung. Bewegungsenergie muss also nicht mit schroffem Tritt aufs Bremspedal nutzlos in Reibungswärme verwandelt werden.

Das Lithium-Ionen-Batteriesystem des Audi A8 hybrid, im crashsicheren Bereich des Gepäckraums installiert, wiegt 38 Kilogramm. Nur! Bei 266 Volt Spannung beträgt die Nominalenergie des Akkus 1,3 kWh und die Leistung 39 kW. Allerdings ist die Hochvolt-Batterie auf permanente Kühlung angewiesen. Sie erfolgt bei niedriger thermischer Belastung über eine Gebläse, das Luft aus dem Fahrzeuginneren zur Batterie transportiert, oder aber es wird ein eigener Kältekreislauf aktiviert, der an die Klimaautomatik angeschlossen ist.

Hybrid in A8-Manier
Von der Hybrid-Version wurden die anspruchsvolle Ausstattung und die überzeugenden Fahreigenschaften des Flaggschiffs A8 sozusagen komplett übernommen, ebenso die Assistenz- und Infotainmentsysteme. Ja, und dann sind da ja auch noch die schmückenden LED-Scheinwerfer eines Audi A8 hybrid. Das Design der technologisch ausgeklügelten Lichtquelle scheint dem Betrachter freundlich zublinzeln: Sieh her, was ich alles kann! Herumsprechen wird sich, dass die innovativen Scheinwerfer ganz ohne bewegliche Teile auskommen, auf Fahrzeug-Lebensdauer ausgelegt sind und obendrein nur bescheidenen Energiebedarf haben. Eine Hauptaufgabe aber erfüllen sie momentan gemeinsam mit den flachen LED-Heckleuchten, nämlich den neuen Audi A8 hybrid auf ihre Weise ins richtige Licht zu rücken.

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