Freitag, März 29, 2024
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Tuningspaß kann Kfz-Steuer verteuern

Tuningfans brüsten sich mit den neusten Umbauten, hoher Leistung und coolem Design. Besonders die Tieferlegung, der Sportauspuff und die Aufrüstung der PS sind beliebte Tuningelemente. Mit einem Kompressor oder Turbolader lässt sich die Leistung fast um das Doppelte steigern. Der Hubraum kann dabei gleich bleiben, was sich günstig auf die Kfz-Steuer auswirkt. Denn diese setzt sich aus der Größe des Hubraums, dem Kraftstoff und den Abgasen, die das Auto produziert, zusammen. Sie verändert sich preislich nur, wenn die Verbraucher die Leistung des Motors durch Chip-Tuning oder einen Sportauspuff verbessern.

Wie hoch die Kfz-Steuer des Wagens ist, lässt sich mit einem Kfz-Steuerrechner schnell erfahren.

 

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Bild 1: Tuning – das Auto hebt sich von der Serienausführung ab und steigert Optik und Qualität.

Sportauspuff erhöht die Kfz-Steuer

Bei einigen Tuningelementen sollten Autobastler aufpassen. Sie bringen keine echten Vorteile, sondern verringern die Geschwindigkeit, erhöhen den Kraftstoffverbrauch und sorgen für mehr Abgase. Ein Sportauspuff sieht zwar toll aus und erzielt bei bestimmten Fahrzeugtypen eine höhere Leistung, da sich die Abgase durch den größeren Rohrquerschnitt nicht stauen und der Motor weniger Kraft aufbringen muss, um diese aus der Auspuffanlage zu drücken. Allerdings entsteht durch das Weglassen des Katalysators eine höhere Schadstoffbelastung. Sie führt neben Umweltschäden zu vermehrten Kosten in der KFZ-Steuer. Denn durch das Verändern der Schadstoffklasse gelangt der Fahrzeughalter in eine teurere Steuerklasse.

Chip-Tuning führt zu mehr Abgasen

Auch beim Chip-Tuning sollten Tuning-Fans zweimal überlegen. Zwar ermöglicht es eine Leistungssteigerung, doch die Partikelfilter moderner Dieselmodelle eignen sich nicht für diese Art des Tunings. Zum einen erhöhen die zusätzlichen PS die Motortemperaturen und erhitzen den kompletten Motorraum, zum anderen kann der Turbolader die extrem hohen Drehzahlen nur schwer meistern und leicht Schaden nehmen. Weiterhin wird beim Chip-Tuning die Einspritzmenge gesteigert. Dadurch werden die Rußpartikel in die Höhe getrieben. Sie lagern sich im Filter ab und können nicht mehr abbrennen. Die vermehrten Rußmengen im Abgas bringen das Innere des Filters zum Schmelzen. Spätestens beim Gutachten stellt sich heraus, dass der Wagen zu viele Abgabe ausstößt. Die Kfz-Steuer kann dann schnell mehrere Hundert Euro im Jahr betragen. Der anschließende Prüfbericht, der die unzulässigen Veränderungen am Auto aufzeichnet, führt zu Bußgeldern und Problemen mit der Autoversicherung.

Das Chip-Tuning ist zwar technisch aufwendig, aber möglich, solange das nötige Kleingeld vorhanden ist. Chip-Tuning muss auf alle Kombinationen im Auto abgestimmt sein. Der Verband der Deutschen Automobiltuner empfiehlt, einen seriösen Tuner damit zu beauftragen.

Nur geprüfte Teile verwenden

Verbraucher sollten beim Kauf von Tuningteilen und Tuningzubehör nur Gerätschaften erwerben, die ein Prüfzertifikat oder ein Qualitätszeichen haben. Beim Einkauf im Internet ist Vorsicht geboten. Nicht alle Tuningteile sind in Deutschland zulässig.

Anschließend ist es notwendig, die Aufbesserung in den Fahrzeugpapieren eintragen zu lassen. Dafür ist ein Gutachten nötig. Das kann bei jeder Prüfstelle durchgeführt werden. Die Abnahme dauert in der Regel nicht lange. Verbraucher können diese beim TÜV, der DEKRA oder einem KÜS-Sachverständigen (KÜS = Kraftfahrzeug-Überwachungsorganisation freiberuflicher Kfz-Sachverständiger) in Auftrag geben.

Quellen:

Bild 1: pixabay © WikimediaImages (CCO Public Domain)

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